"Man kann einen Menschen nichts lehren; man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu finden."
(Galileo Galilei)
In meiner Rolle als Beraterin verstehe ich mich als „Sparringspartner“ – ich berate, coache oder trainiere, je nach dem, was der Klient im jeweiligen Kontext am ehesten braucht. Dabei sind mir Professionalität, Authentizität und Empathie sehr wichtig.
Persönliches
Wie sieht dein Schreibtisch normalerweise aus?
In der Mitte ist ein kleiner, übersichtlicher Platz für meinen Laptop und drum herum türmen sich unterschiedlich große und wichtige Stapel an Unterlagen, Büchern und To Do’s. Da bin ich altmodisch. Einerseits nervt es mich natürlich hin und wieder schrecklich (dann wird alles abgeräumt, neu sortiert und ausgemistet), aber andererseits gibt es mir irgendwie ein produktives Gefühl. Bei meinem Schreibtisch verstehe ich im übrigen auch keinen Spass – meine Familie hat strenges Verbot, irgendetwas darauf abzustellen oder anzufassen.
Welche Eigenschaft hättest du gerne?
Engelsgeduld! Ich bin eher ein unruhiger und mitunter auch ungeduldiger Mensch. Dinge können mir nie schnell genug gehen und meist ist mir auch nur eine Aktivität gleichzeitig zu wenig. Obwohl ich durchaus in den letzten Jahren – insbesondere durch meine Kinder – geduldiger geworden bin, hätte ich ab und an auch gern mehr davon. Wobei: ich sehe auch, dass meine Ungeduld sehr viel Energie produziert :-)
Was schätzen deine Freunde an dir?
Dass ich zuhören kann. Nicht nur akustisch wahrnehme, sondern mit Empathie, Verstand und aufrichtigem Interesse bei dem anderen bin. Das bekomme ich auch ab und an so gesagt. Wobei für mich das Zuhörenkönnen auch mit die wichtigste Qualität einer Freundschaft ist und insofern in meinem Freundeskreis durchaus gelebt wird.
Was muss für einen gelungenen Urlaub „dabei“ sein?
Ich bin tatsächlich recht einfach im Hinblick auf meine Urlaubswünsche. Für einen perfekten Urlaub brauche ich nur meine Familie, mindestens ein Wohlfühlkleid und ein inspirierendes Buch. Alles weitere gibt es sowieso am Urlaubsort. Für mich ist perfekter Urlaub – wobei ich eher der Sommer-Urlaubs-Strand-Typ bin – vor allem Ruhe, runterfahren, abschalten. An Tagen, wo ich außer elementaren Grundbedürfnissen (Hunger, Durst und Müdigkeit) nichts im Kopf habe, bin ich entspannt. Leider erreiche ich diesen Zustand eher selten ...
Was würdest du gerne im Handumdrehen lernen?
Surfen, also Wellenreiten. Ich liebe Snowboarden – und stand vor ca. 20 Jahren das erste Mal auf einem Brett – und finde Wellreiten wahnsinnig ästhetisch, beeindruckend und spektakulär anzuschauen. Leider ist Wasser nicht so mein Element und insofern bleibe ich wohl bei der aktiven Bewunderung.
Was war bisher deine eindrucksvollste Reise?
Ich war vor ca. 15 Jahren einmal allein in Seoul, zu einem Vorstellungsgespräch. Man lud mich in die Zentrale der Firma und ich sollte eine Präsentation zum deutschen Markt halten. Auch das Rahmenprogramm – gemeinsames Essen & Socializing – war Teil der Bewerbung, was mir aber erst später klar wurde. Diese Reise war nicht nur dank des monströsen Jetlags beeindruckend. Ich konnte die Sprache nicht (nicht mal lesen), mit Englisch kam ich nicht weit, Straßennamen gab es nicht usw. Dass ich dennoch auf eigene Faust los bin und mir die Stadt angeschaut habe, verlangt mir im Nachhinein selbst Respekt ab.
Was wolltest du als Kind werden?
Ich kann mich tatsächlich daran erinnern, bereits als Kind immer mit meinen Kuscheltieren „Schule“ gespielt zu haben. In stundenlanger akribischer Arbeit habe ich mir dann Lehrerbücher gebastelt und mit Kleingruppen gearbeitet. Das scheint also genetisch veranlagt zu sein. Wobei fairerweise: meine Mutter war Lehrerin und mein Vater in der Hochschullehre – so wahnsinnig weit weg lag es also nie...
Wer war der einflussreichste Unterstützer auf deinem beruflichen Weg?
Ich habe die ersten paar Jahre meiner Karriere in London verbracht und habe da einige Jahre bei einem kleinen und sehr internationalen Unternehmen verbracht. Als ich kam, waren wir 35 Angestellte und 30 Nationalitäten. Der Chef und Mitgründer war Finne und er hat mich über Jahre hinweg, auch nachdem ich bereits in einem anderen Unternehmen war, begleitet und unterstützt, auf eine sehr bedachte und inspirierende Art und Weise, am ehesten als Mentoring zu beschreiben. Die Tatsache, dass dieser Mann seit Jahren eine Ikone im Silicon Valley ist und nacheinander mehrere Firmen zum Millionen-Exit geführt hat, belegt dabei nur seine Weitsicht und sein Talent. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung.