Impulse zum Advent: Vorfreude

Vorfreude ist die schönste Freude – das sagt schon der Volksmund. Und tatsächlich ist dieser Effekt, den Vorfreude auf unsere Gefühle hat, gut erforscht. So weiß man, dass uns die Aussicht auf zukünftige, schöne Momente mit stärkeren positiven Emotionen erfüllt als der Rückblick auf vergangene schöne Erinnerungen oder sogar als der Moment der Erfüllung selbst. 
Auch lässt sich Vorfreude neurologisch nachweisen, und zwar als eine Mischung von Hormonen, die unser Gehirn produziert und uns mit einem Gefühl von Leichtigkeit und Energie erfüllen. 
Vorfreude ist daher wichtig für unsere Psyche, denn sie wirkt motivierend und ermutigend. Sowohl im Alltag als auch in schwierigen Situationen hilft uns die Imagination einer positiven Zukunft, unsere Energie auf sie auszurichten. Vorfreude treibt uns also an und schafft Begeisterung. Nur so gibt es Entwicklung und Weiterkommen. Somit ist Vorfreude auch in beruflicher Hinsicht ein wichtiges Element, das unterstützt, zielstrebig zu bleiben und auf den visionierten, positiven Sollzustand hinzuarbeiten und dranzubleiben. Gerade wenn es stressig wird, hilft uns dieses positive Gefühl, mit hektischen, unsicheren Zeiten besser zurechtzukommen.
Tatsächlich können wir das Gefühl von Vorfreude oder freudiger Erwartung in uns kultivieren und es uns zunutze machen. Zum Beispiel, indem wir versuchen, kleine „Inseln der Vorfreude“ in unserem Leben bewusst zu kreieren und so eine Kette von positiven Gedanken und Emotionen in Gang setzen. Das Gute daran, dafür benötigen wir gar nicht viel, denn auch unser Alltag bietet viele Gelegenheiten, auf die wir uns freuen können, wenn wir uns nur darauf fokussieren: der erste Kaffee am Morgen, bewusste Pausen am Tag einplanen, den Abschluss eines Projekts ‚feiern‘, einen gemeinsamen Abend mit Freunden verabreden, ein Ritual am Abend, die tägliche Meditation usw.